Freitag, 20. Juli 2012

#7 Wu†

Die Lichterketten in meinem Zimmer Leuchten gedämpft. Musik spielt leise. Ich liege da und denke nach. Leise, traurig und verzweifelt denke ich nach. Und dann taucht da dieser rote Schimmer auf. Hey, bleib doch hier! Es fliegt durch's Zimmer. Es sieht aus als ob es glitzern würde, oder soetwas in der Art. Warte doch... Irgendwas verliert es. Schnell stehe ich auf und schaue nach. Rotes, feines Pulver regnet langsam nieder. Es bedeckt meine Hände. Im Licht schimmert es, wie tausend kleine Spiegel. Ich puste sie aus der Hand und es spiegelt. Viele kleine Lichtfunken, wie bei einer Disko-Kugel, werden an die Wände gestrahlt. Wie schön.. Meine Augen funkeln und das ganze Zimmer gleich mit. Wo ist es hin? Verwirrte Blicke durchsuchen das Zimmer, den Flur. Da ist es! Ich laufe ihm hinter her. Der ganze Staub landet auf mir. Mittlerweile glitzere ich rot. Ich schau mich um und ein Gefühl von wahnsinniger Wut tritt in mir auf als ich dich sehe. Meine Blicke bleiben an dir haften. Wie du da stehst, vor mir, auf der anderen Straßenseite. Guck doch nicht so blöd, denk' ich mir. Vor endloser Wut ball ich meine rechte Faust zusammen und drück' mir meine eigenen Fingernägel ins Fleisch. Langsam bewege ich mich über die Straße, meinen Blick auf dich gerichtet. Ich muss aussehen wie ein Massenmöder frisch vom Massaker mit dem ganzen roten Staub, aber das ist mir egal. Alles was ich will, ist dir die Meinung zu sagen. Wie fühlt es sich an, wenn man keine Ahnung hat, was man angestellt hat, hm? Du fragst dich bestimmt, was in mich gefahren ist, aber das ist lediglich nur die Wut, die du verursacht hast, verdammt. Du hast mich warten gelassen, damit du dir schön das hübscheste Mädchen was auf dich steht, raussuchen kannst. Was für ein verdammter Idiot bist du nur? Neeeein! DU verletzt keine Mädchen, überhaupt nicht. Du hast doch überhaupt keine Ahnung!

Es mag sein, dass ich übertreibe, aber so Menschen haben einfach kein Niveau. Das ist respektlos.

Donnerstag, 19. Juli 2012

#6 X

X läuft den Weg der Straße alleine. Es ist still. Man hört überhaupt nichts. Sie weiß nicht wohin, will aber nicht nachhause. X hasst es zu schlafen. Bus oder Bahn? .. Bus! Ohne Widerrede ihrer Beine läuft sie los. Ihr kommen Menschen entgegen, denen sie höflich ausweicht. Das trübe Licht der Laternen beleuchtet sanft den Boden. Ich hab Angst, sagt ihr eine Stimme. Wer war das? Ihre Blicke wandern von rechts nach links ohne ihren Kopf bewegt zu haben. Xs Atem ist flach wie noch nie. Ihre Schritte beschleunigen sich und sie eilt zur Bushaltestelle. Sie setzt sich auf die niedrige Bank und wartet nervös auf den Bus. Ich hab Angst, erklingt es wieder. Ihre Blicke wandern zu den 2 Frauen die quer neben ihr stehen. Sie waren es nicht... Einen Blick nach hinten wagt X erst gar nicht. Plötzlich rauscht ein kalter Wind die Hecke hinter ihr entlang und lässt sie jämmerlich zusammen zucken. Da ist doch niemand... sowas gibt's doch nur in Filmen. Sie schüttelt ihren Kopf und schaut auf den Boden. Der Kopf ihrer verstorbenen Schwester rollt vor ihre Füße. Ich hab Angst... X Augen weiten sich und sie springt verzweifelt auf die kleine, niedrige Bank wobei sie jauchzende und erstickende, hohe Schreie von sich gibt. Warme, fast heiße Tränen laufen ihr die zarten Wangenknochen hinunter und tropfen auf den Boden. Ein dunkler Nebel steigt auf. Soetwas wie Wasserdampf nur dunkel. Die schrillen, erstickenden Schreie werden immer verzweifelter. Sie schlägt die Hände vor's Gesicht und geht langsam in die Knie.
Zitternd blickt sie zwischen ihren Fingern durch, doch da ist nichts. Nichts! Nur die 2 Frauen die sie mehr als erschrocken und verzweifelt anschauen. Geht es dir gut? Was ist denn los, sollen wir dir helfen?
Das ist schon okay... Ich hab jemanden verwechselt. Ihre Brust hebt und senkt sich immer noch. Gänsehaut ziert ihre Arme und ihrem Rücken läuft es eiskalt hinunter. Warm, kalt, warm, kalt. Was zum Teufel ist los
Der Bus kommt. Mit einem kleinem Sprung betritt sie den Bus und setzt sich etwas weiter hinten hin. Erschöpft und total erschrocken lehnt sie ihren Kopf sachte an die Lehne. Sie merkt kaum, wie man ihr den Arm streichelt. Ich hab Angst, X. Ihre Augen suchten die ihrer Schwester und in das was sie dann blickte ist ein Gesicht, welches mit Narben verzerrt und total verwest ist. Erneut fängt sie an zu keuchen und schrille Schreie von sich zu geben. X merkt wie die Hände ihrer Schwester anfangen zu schmelzen und über ihre Beine laufen. Eine blaue, dickflüssige Flüssigkeit tropft auf den Boden. In ihr kleine Käfer. Kreischend schlägt X auf ihre Schwester eine. Sie rammt ihr ein Messer direkt in den Bauch. Erstickend ringt X nach Luft und hält sich die Magengrube, wobei sie im nächsten  Moment wieder aufblickt und nichts von alldem mehr sieht. Kein Geruch, nichts. Sie blickt auf den Boden, doch die blaue Flüssigkeit, die eben noch aus ihrer Schwester kam, ist weg. Erschrockene Fahrgäste blicken sie an. Kind, was fehlt dir? Du hast da draußen schon rumgeschrien. Mir fehlt nichts, alles okay... Ein verzweifeltes Seufzen klang in ihrem Kopf nach. Sie sah auf ihren Schoß und in ihre Hand, an welcher Blut hing. Fassungslos fängt sie erneut an zu schreien und zu weinen, wobei sie sich jämmerlich zusammen krümmt.

#5 Luf†

Der Wind weht, meine Haare streichen meine Schultern entlang und wehen im Wind. Ich schaue zur Seite, mein Blick fällt auf den Boden. Ein Lächeln huscht mir über's Gesicht oder war es doch nur Illusion? Ich wünschte ich könnte ehrlich lächeln. Nichts lieber als das ehrliche Lächeln eines jungen Mädchens. Der Wind weht weiter und saust durch meine Haare. Ich mustere meine Knöchel, meine Schienenbeine, meine Knie, meine Oberschenkel. Mir gefällt nicht was ich sehe. 
Möchtest du was zu Essen, Schatz? Nein! Lass mich in Ruhe...
Ich weiß, dass es nicht schön ist, wenn man zu dünn ist. Aber so wie ich jetzt bin gefällt es mir auch nicht. Ich suche das "Mittelding". 
Nein, ich bin nicht krank. Ich schneide mich nicht, ich hab Freunde, ich bin auch glücklich, aber so einige Dinge deprimieren dann doch einfach.

Ich steh' auf und gehe die Treppen hinunter. mir gefällt wie der Wind an mir vorbei zieht. Und dann renn' ich einfach davon...


Mittwoch, 18. Juli 2012

#4 Chain of Lights

#3 Regen†ropfen

Ein Regentropfen? Was ist schon so ein kleiner Regentropfen. Genau! Er ist einer von Millionen, so wie du und ich. Eben einer von Millionen. Groß, klein, dick, dünn. 
Regentropfen steigen auf und fallen. Klatschen auf die harte Realität. Für uns kommen sie aus dem Nichts, dem Unantastbaren. Sie werden in Ruhe gelassen, fallen einfach nieder. Einer von Millionen. Unter ihnen ist niemand etwas Besonderes, weil sie sich nicht anders kennen. Sie sind und bleiben einfach Wasser. Verbunden und unverbunden. 
So wie die Menschheit. Es gibt Millionen Menschen. Egal, ob leiert oder alleine. Es sind Menschen. Säugetiere! Niemand, aber auch wirklich niemand, kann etwas für sein Aussehen. Versteht das doch endlich, verdammt. Die Welt ist so unglaublich oberflächlich. Was ist wenn ein Mensch äußerlich wunderschön ist aber innerlich grottenhässlich? Na? Wollt ihr dann immer noch, dass diese Person mit euch gut kann? Hm?
Ich blick in die Gesichter meiner Freunde. Ich habe große, dünne, dicke und kleine Freunde. Na und? Ich liebe sie, weil sie vom Charakter passen. Mir ist es schon passiert, dass man sich mit mir nicht treffen wollte, weil meine Freundin "hässlich" sein soll. Ich hab nur den Kopf geschüttelt. Du suchst dir auch nur Freunde, die auf einer Schönheitsskala von 1 - 10, die Punktezahl 12 haben oder was? Geht's noch? Dich sollte man verarchten. Niemand ist hässlich.

A Drop in the ocean a change in the weather
I was praying that you and me might end up together
It´s like a wishing for rain as I stand in the desert
But I'm holding you closer than most
Cause you are my heaven.

Dienstag, 17. Juli 2012

#2 S†ille

Stille. Tick, tack, tick, tack, tick, tack. Ich lausche dem leisen Geräusch meiner Armbanduhr. Ich mag Uhren. Mein Blick wandert über das Ziffernblatt und dann wieder in den Spiegel. Mal wieder mal ich mir meine Maske auf. Make-up, Eyeliner, Mascara. Oh, verwischt... Ich seufze. Das bringt Unglück, sag ich mir und verdrehe spöttisch die Augen. Meine Beine bringen mich dazu aufzustehen und ich laufe zu meiner besten Freundin. 2 Wochen nicht gesehen... Ich erzähle ihr, was passiert ist, doch eigentlich möchte ich schweigen. Schweigen, weil ich keine Lust habe, darüber zu reden. Es ist lächerlich, wie R. mit Mädchen umgeht. Und wieder denke ich an dich. Verpiss dich endlich! Ich will dich nicht sehen. Ich seh' in die Augen der anderen Menschen. Man sagt sie seien der Spiegel der Seele, ich seh in eure doch finde nichts außer Leere.
Stille und Leere. Der Kampf zwischen Verzweiflung und Mut, von Vorne anzufangen. Und nun sitze ich wieder hier und denke nach. Stille... Man hört nichts. Ich will allein sein.

Montag, 16. Juli 2012

#1 Gedanken

Und wieder eine Nacht, in der ich an dich denke. Ich sitze in meinem Bett und neben mir liegt meine kleine Anlage, die leise Musik spielt. Musik die mich zum Nachdenken bringt. Musik, die mich an dich denken lässt. Eigentlich will ich gar nicht an dich denken, doch uneigentlich mach ich es. Wieder ein mal. Warum? Warum kann ich das nicht lassen? Erst vor 2 Tagen habe ich ein Lied gefunden, was genau zu meiner, oder soll ich sagen unserer, Situation passt. Auf meiner harten, kühlen, egoistischen Seite, bist du es überhaupt nicht wert, dass ich noch an dich denke. Aber meine andere freundliche, warme, emotionale Seite streicht all die verletzenden Taten von dir durch. Ich bin dir egal. Immer wieder hallen mir diese Wörter durch den Kopf. Du musst dich bei all den Mädchen entscheiden, was willst du von mir? Wenn du so viele hast, warum sagst du mir dann nicht einfach, dass ich nerve, dass ich dir zu hässlich bin? Ich versteh' es einfach nicht. Der Wind weht leise. Mein Blick wandert durch mein Zimmer. Es hatte alles so schön angefangen... Meine Augen suchen irgendetwas, was ablenkt. Doch in diesem Zimmer ist nichts. Nichts was mich davon abhalten könnte an dich zu denken. Ich fahr' mir mit beiden Händen durch die Haare und merke wie mir eine Träne die Wange runterläuft. Meine Beine zwingen mich aufzustehen. Sie leiten mich direkt zum Spiegel. Wenn ich dort hinein blicke, sehe ich nichts anderes, als ein trauriges und schmerzverzerrtes Gesicht. Ich seufze. In meinem Kopf wird es immer leiser. Ich schließe die Augen und atme tief durch. Ich muss dich vergessen.

Jeder Anfang endet irgendwann, doch irgendwann kam viel zu schnell.